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April / 2022
CULTURA SUISSE (DA 279+280)
 
Editorial

Denkmäler zu Ehren einzelner Personen wie jenes von Karl Weule, um das es in einem Artikel dieser Ausabe geht, stehen in einer bestimmten Tradition. Solche Büsten (ursprünglich Brustbilder) entstanden in Anknüpfung an antike Vorbilder vor allem in der Renaissance, und im 19. Jh. dann mit zunehmendem Historisierungsbedarf.

Denkmäler zu Ehren Verstorbener sind nahezu ausschließlich männerbestimmt und wurden seit der Mitte des 19. Jh. mit dem aufkommenden Nationalismus populär (und mit den Kolossalporträts des Mount Rushmore National Memorial, 1927-1941, auf die Spitze getrieben). So enthielt die Ruhmeshalle oberhalb der Münchner Theresienwiese, 1843-1853 von Ludwig I. als „Anerkennung bayerischen Verdienstes und Ruhmes“ errichtet, zunächst 74 und 1888 dann zehn weitere Büsten von männlichen Persönlichkeiten. Die vorkommenden weiblichen Figuren sind nur allegorischen Inhalts, ohne konkreten Personenbezug. Erst 2000 und 2009 kamen vier Frauen zu figuralen Ehren. Die Walhalla bei Regensburg, auch aus der Zeit Ludwig I., kann neben 195 Geehrten zumindest drei adelige und zwei heilige Frauen vorweisen, gefolgt erst 1998 von einer Ordensgründerin, dann Sophie Scholl (2003), Edith Stein (2009) und Käthe Kollwitz (2019). In beiden Ehrentempeln ist der Platz für weitere Büsten so gut wie erschöpft. Aktuell dürfte es schwer, wenn nicht unmöglich sein, ein Denkmal im öffentlichen Raum zum ehrenden Gedächtnis einer konkreten weiblichen Person zu finden. Auch die besondere Gemäldegalerie mit Äbtissinnenporträts in einem süddeutschen Kloster ist öffentlich nicht zugänglich.

Bei dem von Max Lange geschaffenen, auf Kopf und Halsansatz beschränkten Porträt erinnert das verwendete Material, Metall, an Künstler wie Auguste Rodin (1840-1917). Die Weule-Büste ruhte zuletzt auf einem steinernen Postament und war im Fußboden gleichen Materials, von regionaler Herkunft, verankert, um einen „gewachsenen“ Bezug herzustellen. An der Frontseite war die Beschriftung „Karl Weule / Direktor des Museums für Völkerkunde 1906-1926“ in Metallguß-Lettern eingelassen. 1907 wäre richtiger gewesen.

Wenn sich Direktorinnen musealer Häuser von den Porträts ihrer Amtsvorgänger distanzieren, ist das mehr als verständlich. Es gibt Amtszimmer in weiblicher Besetzung, da wurden solche Männerporträts kurzerhand abgehängt, sie stehen nun nebeneinander am Boden. In einem andern Fall wurde die erst in jüngster Zeit angebrachte Ehrentafel für einen früheren jüdischen Direktor aus der Mitte des Foyers von einer Nachfolgerin auf die Seite plaziert. Das alles jedoch ohne großes Tamtam; so kann allerhöchstens ein Whodunit folgen.

Ein Remmidemmi daraus zu machen, wie in Leipzig geschehen, ist hingegen vollkommen abwegig.


Adelheid Straten


Inhalt

4-7 Nachrichten aus der Museumswelt
7-8 Literatur
8 Namen
37-40 Leserbriefe
41 AutorInnen dieser Ausgabe │ Impressum
42-43 Wichtige Ausstellungen

Kulturgut zerstören


9-12 Anette Rein
Vom Gegenstand des Respekts zur Ruine. Die beauftragte Demolierung eines museumsrelevanten Denkmals

CULTURA SUISSE

14-17 Peter Plan im Interview
Nicht zu allem muß man sich neutral verhalten. Die CULTURA SUISSE setzt Akzente

18-24 Gudrun Föttinger
Das große Aufräumen oder: Wie erschließt man eine halbe Million Objekte? Das Bernische Historische Museum zeigt, daß Digitalinventarisierung nur strategisch gelingen kann

25-29 Anna Kozorovicka; Paul-Bernhard Eipper
Die Restaurierung typischer Schäden an einem Anna Selbdritt-Hochrelief

Kulturgeschichtliche Methodik

30-36 Anette Rein
inter – multi – trans: Wechselnde Annäherungen an Dinge

Zum Titelbild

SRAL (Stichting Restauratie Atelier Limburg) hat im Auftrag des Bonnefantenmuseums das berühmte, mehr als 500 Jahre alte Kruzifix van Jan van Steffeswert restauriert. Unter Leitung von Arnold Truyen (Senior Restaurator Polychromie und bemalte Objekte) ist die Restaurierung nach annähernd fünf Jahren abgeschlossen. Näheres in der kommenden Ausgabe!
SRAL ist ein international renommiertes Restaurierungsatelier in Maastricht, Niederlande. Mit einem Team von 13 Restauratoren arbeitet SRAL für nationalen und internationalen Museen und Galerien, im Bereich der Denkmalpflege und für öffentliche Sammlungen sowie private Kunstsammler. SRAL organisiert diverse Workshops für Fachleute und Studierende und präsentiert das Arbeitsfeld des Restaurators während Führungen und Lesungen einem interessierten Publikum.

SRAL – The conservation institute
Avenue Ceramique 224
6221KX Maastricht
T. +31 43 321 8444, info@sral.nl, www.sral.nl Anzeige


Druckausgabe (Vorschau hier) und Online-Ausgabe haben eine um 2 Seiten abweichende Paginierung.

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