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November / 2017
Von Humboldt lernen (244)
 
Editorial

Für 2018 haben wir als Hauptthema die „Digitalisierung“ gewählt, die von der Politik als inhaltsleere Floskel mit rein wirtschaftlichem Kalkül gebraucht wird, während der vielfältige sinnvolle Einsatz im Zusammenhang mit Kulturerhalt und -vermittlung allenfalls als lukratives Potential abgehakt wird. Haben nicht dieselben Politiker deutschen Museen die nötigen Personal- und Sachmittel für die Digitalisierung jahrzehntelang verweigert?

Zwei Beiträge in dieser Ausgabe beschäftigen sich mit Themen, die uns alle noch lange beschäftigen werden, nämlich Migration und Kolonialismus. Die Kolonialismusdebatte mag unter Ethnologen bekannt sein, doch ist sie, auch wegen fehlender Finanzmittel, noch lange nicht abgeschlossen und museal umgesetzt.

So versprechen sich nun auch Hamburger Museumsleute weniger Konfliktpotential durch eine Umbenennung ihres Hauses. Sie werfen die eigentlich harmlose Mitteilung, Kunde von den Völkern zu geben, einfach über Bord, obwohl das Entscheidende nach wie vor die inhaltliche Arbeit ist, an der sie kaum jemand hindert ‒ es sei den mit zuwenig Geld. Sog. political correctness entscheidet in der Realität jedoch absolut nicht über die Dialektik der Semantik! Eines der ersten umbenannten Völkerkundemuseen, jenes in Wien, erwies sich vor wenigen Wochen bei der Ausstellung menschlicher Überreste ungeahnt als Vertreter einer längst überholten Position (s. S. 5). Auch in anderen ehemaligen Völkerkundemuseen, die sich in den letzten Jahren für nicht wenig Geld (ca. 200.000 €) und erheblichem personellen Aufwand umbenannt hatten, gärt es: Inhaltsarbeit blieb genau wegen solch aktivistischer Umbenennungen auf der Strecke, die neuen Namen stießen bei der steuerzahlenden Bevölkerung auf Spott und Unverständnis. War denn tatsächlich die Arbeit der DirektorInnen und WissenschaftlerInnen seit dem Zweiten Weltkrieg arrogant, inhuman und kolonialherrlich gewesen?

In diesem Zusammenhang aufschlußreich ist der Beitrag von Utz Anhalt. Das Lebenswerk von Alexander von Humboldt zu demontieren, ist keine so gute Idee. Berliner Museumsleuten ist es auch nicht zu verdenken, wenn sie bislang zu Gesprächen mit den no-humboldt-21-Aktivisten nicht besonders aufgelegt waren ‒ eine proaktive öffentliche Gesprächsführung wäre vielleicht geschickter gewesen. Gerade in solchen Krisensituationen rächt es sich, daß selbst die größten Kulturorganisationen keine externen professionellen Krisenberater besitzen, die in der Politik und Wirtschaft seit Jahrzehnten üblich sind. Zumal, wenn dieselben Museen ausgesprochen ethisches Handeln bewußt nicht kommunizieren bzw. für nicht berichtenswert halten...

Adelheid Straten

Inhalt:

4 Nachrichten aus der Museumswelt
6 Literatur
7 Namen
32 AutorInnen
33 Impressum

Migration, Flucht und Museum

9 Claudia Glass
Migration ‒ Bewegte Welt. Ausstellung im Museum der Kulturen, Basel

15 Anette Rein
„Friedland war nicht so, wie ich mir Deutschland vorgestellt hatte“
Heimkehrer und Flüchtlinge doppelt verwaltet: die Dauerausstellung im Museum Friedland

Vorbilder

21 Utz Anhalt
„Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.“
Vorbild Alexander v. Humboldt

Ausflüge in Rußland

29 Ilja Brustein
Wjatskoje: Ein großes Freilichtmuseum in der russischen Provinz

34 Wichtige Ausstellungen

Zum Titelbild

Joseph Karl Stieler (1781-1858): Alexander von Humboldt, 1843; Öl/Lwd., (Detail). Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Schloß Charlottenhof, Potsdam. Aus: Wikimedia Commons

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