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Show
November / 2021
Verschobene Museen | Ausstellungen digital (277)
Editorial
Das Symposion Streitfall Denkmal Konflikte um Geschichte und ihre Symbolik im Südwesten, veranstaltet Ende November vom Haus der Geschichte Baden-Württembergs, verdeutlicht, daß die Frage nach dem Umgang mit Denkmälern an Dynamik gewonnen hat. In Stuttgart geht es ganz konkret um die Stolpersteine, den Freiburger Synagogenbrunnen, das Rommel-Denkmal von Heidenheim, die Schlageter-Denkmäler und die Dekolonisierung im Ländle.
Museen greifen aktuelle Themen neuerdings relativ schnell auf, gerade auch durch die Bürgerbeteiligung. Mehr und mehr Museen fragen danach, wie ein kritischer Umgang mit Propagandawerken vergangener Systeme und Epochen aussehen kann. Auch die Würzburger Museologie hält Schritt und diskutiert Ende November online über Soziomuseologie, also Museen, die aktiv Gesellschaftspolitik machen.
MuseumsdirektorInnen sind nur selten Gäste in Talkshows. Direkte Einmischung in gesellschaftspolitische Fragen durch naturkundliche und kulturhistorische Museen ist zwar selten, gelingt aber mit perfekter Museumsarbeit immer wieder. Dazu gehört auch, daß Museen Aktivisten gelegentlich Platz und Raum für Ausstellungen geben. Dennoch sind Museen (genausowenig wie die Presse) nicht das Sprachrohr von VertreterInnen von Partikularinteressen, auch wenn es zur Zeit gelegentlich so aussieht.
Entscheidend für Museen wie für uns von der Fachpresse ist, welche Ziele, welche Werte vertreten werden. Genaue Analyse, richtige Rekonstruktion, das Festhalten an Bewährtem und die Suche nach dem Besseren stehen da ganz oben. So kritisiert in dieser Ausgabe Michael Stanic das abwegige Vorhaben der Stadt München, für eine abenteuerliche Summe ein Gebäude der 50er Jahre zu einem modernen Museumstrakt mit überdachtem Innenhof umzubauen. Wie man es statt dessen machen könnte, zeigt das Kölner Stadtmuseum (S. 5). Und das Interview zum Augsburger Römermuseum hat natürlich den Hintergrund, daß eine Lösung der verfahrenen Augsburger Situation nur mehr in der Finanzierung durch kulturinteressierte Sponsoren erkennbar zu sein scheint.
Die Leserbriefe am Ende dieser Ausgabe bekunden, daß das Gespräch in der Museumswelt von gesellschaftlicher Relevanz ist und gar nicht genug nach draußen getragen werden kann. Mischen Sie sich deswegen ein, auch ganz kurze Statements sind uns willkommen.
Hier ist Ihr Podium.
Adelheid Straten
Inhalt
5 Nachrichten aus der Museumswelt
7 Literatur
9 Namen
Verschobene Museen
11-17 Christof Trepesch und Sebastian Gairhos im Interview
Augsburgs Ringen um die Zukunft seines Römischen Museums
18-23 Michael Stanic
Bitte umdenken! Die Generalsanierung des Münchner Stadtmuseums: Eine unendliche Geschichte
Digitale Ausstellungen
24-27 Max Doerge; Volker Schräger-Enkirch
Erlebnisse schaffen und nachhaltig begeistern: Das Beispiel der Dauerausstellung der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung
28-30 Claudia Glashauser
Unterwegs durch Zeit und Raum: Mit dem EntdeckerPad das Schloß Augustusburg virtuell erkunden
31-33 Anna Konrath, Kasra Seirafi
MuseumStars: App-Guide und mobiles. Lernen für alle Museen
Kulturen in digitalen Wörterbüchern
38-40 Christian Müller-Straten
Das deutsch-englisch-deutsche Fachwörterbuch KONSERVATIVe enthält jetzt auch die wichtigsten Begriffe der Ostkirchen, des Islams und der jüdischen Kultur
35-37 Leserbriefe
41 AutorInnen dieser Ausgabe
41 Impressum
42-43 Wichtige Ausstellungen
Zum Titelbild
Vom 9. bis 11. Februar findet in der schönen Kulturstadt Bern wieder die erfolgreiche CULTURA SUISSE statt.
Hauptthemen der bedeutenden Museumsmesse des alpinen Raums sind Restaurierung und Konservierung von Denkmälern und Exponaten, Museumstechnologie, Museumsmarketing, digitale Museumguides, Sicherheit oder Besuchermanagement.
Neben der Fachmesse wird es auch einen großen weiterbildenden Kongress geben, in dem über das mannigfaltige Thema der Restaurierung und Konservierung referiert wird. Mehr dazu in der Januar-Ausgabe von MUSEUM AKTUELL! Auf der Veranstaltung können Sie neue Kontakte knüpfen und bestehende pflegen, die gerade bei diesem, von kleinen und mittelgrossen Betrieben dominierten Bereich, eine grosse Rolle spielen.
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