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Benin: Restitution als Prozess

Von/from: 01.09.2022 Bis/until: 31.12.2026
ACHTUNG: Das fiktive Ende der Ausstellung ist technisch bedingt.
Die Restitution der 1897 im Königreich Benin (Nigeria) erbeuteten Objekte ist in vollem Gange. Das Linden-Museum ist Mitglied der Benin Dialogue Group, die diesen Prozess seit Jahren vorbereitet und begleitet hat. Mit einer Präsentation im oberen Foyer zeichnen wir den Weg der Objekte ins Linden-Museum historisch nach, machen Meilensteine ihrer Rückführung nach Benin City sichtbar und stellen Perspektiven auf ihre Zukunft vor. Ein Großteil der Kunstwerke ist zur Zeit noch in unserer Dauerausstellung Wo ist Afrika? zu sehen.
Herkunft der Objekte
1897 wurde Benin City, die Hauptstadt des Königreichs Benin, Ziel einer britischen „Strafexpedition“. Große Teile der Stadt wurden dabei verbrannt und zerstört. Britische Soldaten plünderten mehrere Tausend Objekte aus dem Königspalast und anderen Gebäuden hochrangiger Würdenträger. Die meisten der geplünderten Objekte wurden vom britischen Militär bzw. Militärangehörigen verkauft und zahlreiche bei Auktionen in London versteigert. Käufer waren Privatpersonen, Museen sowie Ethnografika-Händler, die vom Zwischenhandel an Museen profitierten. Die im Linden-Museum verwahrte Benin-Sammlung umfasst 70 Objekte, die dem Königreich Benin und größtenteils diesem gewaltsamen Kontext zugeordnet werden können. Über die Hälfte der Sammlung traf bereits 1899 am Museum ein und ist auf den Hamburger Händler Heinrich Bey zurückzuführen.
Benin Dialogue Group
Das Linden-Museum ist seit 2018 in der Benin Dialogue Group engagiert. Ziel dieser 2007 von Barbara Plankensteiner und den nigerianischen Partner:innen ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe ist es, den Dialog zwischen Vertreter:innen der Museen mit großen Benin-Sammlungen in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien mit Vertreter:innen des Bundesstaats Edo, des königlichen Palasts von Benin und der National Commission for Museums and Monuments in Nigeria zu fördern. Die Gruppe hat jahrelang die transparente Weitergabe von Wissen und Informationen zu den vorhandenen Sammlungen gefördert, die Grundlagen für Restitutionsgespräche von Benin-Objekten geschaffen und den Neubau des Edo Museum of West African Art (EMOWAA) in Benin City begleitet.
Aus Deutschland sind neben Stuttgart die ethnologischen Museen in Hamburg, Berlin, Köln und Leipzig/Dresden beteiligt. Anfang 2021 verständigten sich das Auswärtige Amt, die Kulturstiftung des Bundes, die Träger der Museen sowie die Museumsleitungen in Deutschland auf ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern für die Restitution der Benin-Objekte an Nigeria. Am 1. Juli 2022 wurde die Rückgabevereinbarung aller Benin-Objekte an Nigeria unterzeichnet. Am 20. Dezember 2022 wurde als erstes Objekt aus unserem Bestand die Miniaturmaske der Königsmutter Idia (16. Jh.) von Außenministerin Annalena Baerbock in Abuja an die Bundesrepublik Nigeria zurückgegeben. Weitere 45 Werke aus Benin sollen im Verlauf des Jahres 2023 restituiert werden, 24 Objekte sollen auf Wunsch der nigerianischen Partner vorerst als Dauerleihgabe in Stuttgart verbleiben.
Perspektiven
Die Restitution eröffnet neue Perspektiven für die Kooperationspartner:innen und die beteiligten Institutionen, um die Museumssammlungen über geografische Grenzen hinweg gemeinsam zu erforschen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nachfahr:innen des Königshauses, die nigerianische Bevölkerung und Besuchende können sich die Kunstwerke von Benin künftig im Edo Museum of West African Art (EMOWAA) ansehen und ihre historische wie gegenwärtige kulturelle Bedeutung an dem Ort erfahren, wo sie vor 125 Jahren geplündert wurden. Zusätzlich ermöglichen Digitalisierungsverfahren wie Fotografien oder 3D-Scans die weltweite Erforschung, Dokumentation und Vermittlung von Kunstwerken unabhängig vom Standort der Objekte.
Veranstalter / Institution
Linden-Museum Stuttgart
Hegelplatz 1
DE 70174 Stuttgart
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Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus

Von/from: 18.09.2024 Bis/until: 26.01.2026
Zwischen Verdrängung und Beschäftigung, Betroffenheit und Gleichgültigkeit: Seit fast 80 Jahren setzen sich Menschen in Deutschland mit dem Nationalsozialismus auseinander. Wie die Menschen mit dieser Geschichte umgehen, wie sie darauf reagieren und sich dazu verhalten, verändert sich mit jeder Generation. Gesellschaft, Politik und Kultur beeinflussen das jeweilige Verhältnis zur nationalsozialistischen Vergangenheit. Persönliches Erleben, der Fernsehmehrteiler „Holocaust“ oder die Schilderung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können die Sichtweisen der Generationen verändern.
In unserer Ausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ beleuchten wir die unterschiedlichen Blicke der Generationen auf die nationalsozialistische Herrschaft.
Wir beginnen mit den Menschen, die die Zeit der Diktatur und des Krieges bewusst miterlebt haben. Beispielsweise zeigt eine Büste von Adolf Hitler, wie Menschen ihre einstige Begeisterung verdrängen und verleugnen: Die deutsche Bildhauerin Hedwig Maria Ley sympathisiert mit der nationalsozialistischen Bewegung und stellt die erste autorisierte Darstellung Hitlers her. Sie wird ein Verkaufsschlager. Nach Kriegsende vergräbt Ley die Büste in ihrem Garten. Dort bleibt sie jedoch nicht – ein Verwandter ihres Gärtners stellt sie bis in die 1980er Jahre in sein Wohnzimmer.
Die Ausstellung ergründet, was sich hinter dem oft behaupteten Schweigen dieser Generation verbirgt und wie weit verbreitet die Anklagen von Angehörigen der nächsten Generation sind – den sogenannten 68ern.
In jedem Ausstellungskapitel rückt jeweils eine neue Generation in den Mittelpunkt, zugleich bleiben die Stimmen der vorherigen Generationen weiter relevant. So zeigen sich Kontinuitäten in der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Geschichte; Generationenkonflikte treten deutlich hervor.
Die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus ist über 90 Jahre nach der Machtübernahme Hitlers immer noch aktuell. Die Zahl antisemitischer Straftaten ist in den vergangenen Monaten in Deutschland stark gestiegen, immer mehr Menschen in diesem Land wählen rechtspopulistische beziehungsweise -extreme Parteien. Wie tief der Hass sitzt, verdeutlicht eine zerstörte Telefonzelle. Im August 2023 geht in Berlin nahe dem Holocaust-Mahnmal „Gleis 17“ eine zur Bücherbox umgebaute Telefonzelle mit einer Hörstation in Flammen auf. Angezündet hat sie ein 63 Jahre alter Mann. Er will die darin stehenden Werke vernichten – Bücher über den Holocaust.
Die Objekte und Geschichten in der Ausstellung belegen, die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit ist für unsere Demokratie weiterhin von großer Bedeutung.
Veranstalter / Institution
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Willy-Brandt-Allee 14
DE 53113 Bonn
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Gotha genial? Geistesblitze und Dauerbrenner aus 1250 Jahren

Von/from: 27.04.2025 Bis/until: 19.04.2026
Schulpflicht, Flugzeug, Karussell? Von Gotha aus haben viele Ideen und Erfindungen ihren Weg in Politik, Wirtschaft oder das Bildungswesen angetreten. Die Sonderausstellung im Herzoglichen Museum Gotha lädt zu einer Zeitreise durch die 1250-jährige Geschichte der Stadt ein und zeigt, wie Gothas Traditionen und Innovationen Thüringen und die Welt prägten.
In der Ausstellung lernen die Besucher:innen die Stadt Gotha kennen: wie sie war und wurde, was sie heute ist; wer sie prägte und was sie besonders macht. Statt einer chronologischen Nacherzählung der 1250-jährigen Geschichte treten Themenkomplexe in den Fokus, in denen die Geschichte unter verschiedenen Aspekten befragt wird – von „Politik“, „Bildung“ „Wirtschaft und Handwerk“ über Kapitel wie „Aus aller Welt nach Gotha“, „Vereine und Engagement“ bis hin zu „Typisch Gotha“ oder „Feste und Feiern“.
Die Ausstellung ist mehr als ein „Wussten Sie eigentlich, dass in Gotha das erste Krematorium gebaut wurde? Oder dass in Gotha die Regionalfarben in der Kartografie erfunden wurden? Blau für Wasser, grün für Wiese…“ Der erste Weltkongress der Astronomie ist genauso Thema wie die Gothaische Haube, der Gothaer Kranz oder Science-Fiction. Gotha ist eine Stadt voller Geschichte, voller Ideen und voller Menschen, die ihre Spuren hinterlassen haben. Hier wurden die Schulpflicht eingeführt, Landkarten entwickelt, wie wir sie noch heute kennen, und Maschinen gebaut, die die Welt bewegt haben.
Was aber Gotha wirklich ausmacht, sind die Geschichten dahinter. Die Menschen, die in der Stadt gelebt, gearbeitet und gefeiert haben, die Vereine, die hier aktiv sind. In „GOTHA GENIAL“ kommen sie zu Wort. So sind auch Ergebnisse des Kooperationsprojekts der Friedenstein Stiftung Gotha und der Universität Erfurt „Die kleine Freiheit: Fest, Fotografie, Oral History“ in die Ausstellung eingeflossen: Auf der Grundlage von Fotografien aus der Sammlung der Friedenstein Stiftung haben Studierende Gothaer Bürger:innen interviewt und die Freiheiten erforscht, die Feste mit sich bringen. Ihre Erinnerungen, ihre Ansichten, was Freiheit bedeutet und wie sie die verschiedenen politischen Systeme erlebt haben, sind in der Ausstellung zu hören.
Die zentrale Botschaft der Ausstellung fasst Kuratorin Dr. Sonja Grulke wie folgt zusammen: „Gotha ist ein Ort von einzigartigem Wert, geprägt von den Ideen und Entwicklungen, die in dieser Stadt entstanden sind, und den Köpfen dahinter, die hier lebten und wirkten.“ Historische Objekte, Fotografien und Zeitzeug:innenberichte bilden die Identität der Stadt ab und beleuchten ihre Themen – von „typisch Gotha“ bis „Gotha genial“!
Die meisten Objekte stammen aus der eigenen Sammlung, die durch Schenkungen, Leihgaben sowie Digitalisaten aus anderen Institutionen wie der Forschungsbibliothek Gotha ergänzt werden. Originale Zeitdokumente wie Reden und Tonaufnahmen der Gothaer Mundart oder eine Erzählebene, welche die Themen auf emotionale und zugewandte Art und Weise einordnet und historische Bezüge herstellt, machen „GOTHA GENIAL?!“ hörbar.
Eine Kinderebene sowie weitere Sound- und Videostationen ergänzen die Ausstellung. Die Besucher:innen können im Rahmen der Ausstellung selbst aktiv werden und Informationen und Wissen einbringen: Sie sind eingeladen typisch Goth’sche Wörter zu sammeln und aufzunehmen, Blaudrucke auszuprobieren oder in Vereinsgeschichten zu blättern. Zu der Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog.
Veranstalter / Institution
Stiftung Schloß Friedenstein
Schloß 1
DE 99853 Gotha
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Wissensdurst und Aufklärung: Das Physikalische Kabinett der Universität Würzburg

Von/from: 05.06.2025 Bis/until: 11.01.2026
Das 18. Jahrhundert war die Epoche der Aufklärung, in der die Naturwissenschaften blühten wie nie zuvor. Wissenschaftliche Instrumente unterstützten die Lehre an den Hochschulen und halfen einem breiten Publikum, die Gesetze der Natur zu verstehen.
Etwa 50 prächtige Werke aus dem Physikalischen Kabinett der Universität Würzburg, die sich seit 1877 in unserem Museum befinden, sind nun zum ersten Mal seit über 100 Jahren ausgestellt. Auf anschauliche Weise erleichtern die sowohl kuriosen als auch schönen Objekte des 18. Jahrhunderts das Verständnis von Mechanik, Hydraulik, Optik, Magnetismus und Elektrizität. Einige der Stücke gehörten zum üblichen Inventar solcher Sammlungen, andere sind einzigartige Schöpfungen der Würzburger Gelehrten.
Unterhaltsame Videos, erstellt von Schülerinnen und Schülern des Luitpold-Gymnasiums München, erläutern die Funktionen ausgewählter Stücke.
Die Ausstellung wird gefördert von Martin Huber.
Veranstalter / Institution
Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstraße 3
DE 80538 München
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Museum of the Future – 17 digitale Experimente

Von/from: 29.08.2025 Bis/until: 01.02.2026
Ein Stuhl, auf dem man nicht mehr sitzen darf, oder eine Marionette, die still an ihren Fäden hängt: Viele faszinierende Objekte lassen sich im Museum nur schwer ausstellen. Manche sind zu gross, andere zu filigran, und wieder andere dürfen aus konservatorischen Gründen nicht berührt oder bewegt werden. Das Ausstellen von Objekten erfordert stets einen Balanceakt zwischen den beiden zentralen Aufgaben eines Museums: dem Bewahren und dem Vermitteln. Dadurch sind die Exponate für Besucher:innen oft nur eingeschränkt erfahrbar. Doch welche Möglichkeiten bieten digitale Technologien, um Objekte erlebbar zu machen? Die Ausstellung erforscht die Potenziale der Digitalisierung und der KI für das Museum von morgen. 17 Experimente verwandeln den Ausstellungsraum in ein Zukunftslabor und ermöglichen es dem Publikum, nicht zuletzt das grösste je geschaffene digitale Bild zu entdecken.
Öffnungszeiten / Opening
10:00 - 17:00 | Di,Mi,Fr,Sa,So
10:00 - 20:00 | Do
Veranstalter / Institution
Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungstr. 60
CH 8005 Zürich
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