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Benin. Geraubte Geschichte


Von/from: ..  Bis/until: 31.12.2025

Die koloniale Besetzung des Königreichs Benin durch britische Truppen im Februar 1897 markierte das Ende eines der mächtigsten westafrikanischen Königreiche. Eine der Folgen war die weltweite Verstreuung von tausenden Kunstwerken aus Bronze, Elfenbein und Holz, die aus dem königlichen Palast geraubt wurden.

In Anbetracht ihrer geplanten Restitution wird die Benin-Sammlung des MARKK nun in ihrer Gesamtheit in einer Ausstellung gezeigt. Die Schau vermittelt neben Informationen zum britischen Kolonialkrieg und zur aktuellen Restitutionsdebatte verschiedene Perspektiven auf die ursprüngliche Bedeutung der Objekte, ihre herausragende künstlerische Qualität und ihren Stellenwert in der afrikanischen Kunst- und Kulturgeschichte. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Provenienz der Sammlung und ihre Verflechtungsgeschichte mit den Hamburger Handelsnetzwerken gelegt.
 
Veranstalter / Institution
MARKK (ex: Museum am Rothenbaum, Hamburgisches Museum für Völkerkunde)
Rothenbaumchaussee 64
DE 20148 Hamburg

Tel.: 01805 - 30 88 88
E-Mail: info@mvhamburg.de
WWW: https://markk-hamburg.de

Benin: Restitution als Prozess


Von/from: 01.09.2022  Bis/until: 31.12.2026

ACHTUNG: Das fiktive Ende der Ausstellung ist technisch bedingt.

Die Restitution der 1897 im Königreich Benin (Nigeria) erbeuteten Objekte ist in vollem Gange. Das Linden-Museum ist Mitglied der Benin Dialogue Group, die diesen Prozess seit Jahren vorbereitet und begleitet hat. Mit einer Präsentation im oberen Foyer zeichnen wir den Weg der Objekte ins Linden-Museum historisch nach, machen Meilensteine ihrer Rückführung nach Benin City sichtbar und stellen Perspektiven auf ihre Zukunft vor. Ein Großteil der Kunstwerke ist zur Zeit noch in unserer Dauerausstellung Wo ist Afrika? zu sehen.

Herkunft der Objekte
1897 wurde Benin City, die Hauptstadt des Königreichs Benin, Ziel einer britischen „Strafexpedition“. Große Teile der Stadt wurden dabei verbrannt und zerstört. Britische Soldaten plünderten mehrere Tausend Objekte aus dem Königspalast und anderen Gebäuden hochrangiger Würdenträger. Die meisten der geplünderten Objekte wurden vom britischen Militär bzw. Militärangehörigen verkauft und zahlreiche bei Auktionen in London versteigert. Käufer waren Privatpersonen, Museen sowie Ethnografika-Händler, die vom Zwischenhandel an Museen profitierten. Die im Linden-Museum verwahrte Benin-Sammlung umfasst 70 Objekte, die dem Königreich Benin und größtenteils diesem gewaltsamen Kontext zugeordnet werden können. Über die Hälfte der Sammlung traf bereits 1899 am Museum ein und ist auf den Hamburger Händler Heinrich Bey zurückzuführen.

Benin Dialogue Group
Das Linden-Museum ist seit 2018 in der Benin Dialogue Group engagiert. Ziel dieser 2007 von Barbara Plankensteiner und den nigerianischen Partner:innen ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe ist es, den Dialog zwischen Vertreter:innen der Museen mit großen Benin-Sammlungen in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien mit Vertreter:innen des Bundesstaats Edo, des königlichen Palasts von Benin und der National Commission for Museums and Monuments in Nigeria zu fördern. Die Gruppe hat jahrelang die transparente Weitergabe von Wissen und Informationen zu den vorhandenen Sammlungen gefördert, die Grundlagen für Restitutionsgespräche von Benin-Objekten geschaffen und den Neubau des Edo Museum of West African Art (EMOWAA) in Benin City begleitet.

Aus Deutschland sind neben Stuttgart die ethnologischen Museen in Hamburg, Berlin, Köln und Leipzig/Dresden beteiligt. Anfang 2021 verständigten sich das Auswärtige Amt, die Kulturstiftung des Bundes, die Träger der Museen sowie die Museumsleitungen in Deutschland auf ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern für die Restitution der Benin-Objekte an Nigeria. Am 1. Juli 2022 wurde die Rückgabevereinbarung aller Benin-Objekte an Nigeria unterzeichnet. Am 20. Dezember 2022 wurde als erstes Objekt aus unserem Bestand die Miniaturmaske der Königsmutter Idia (16. Jh.) von Außenministerin Annalena Baerbock in Abuja an die Bundesrepublik Nigeria zurückgegeben. Weitere 45 Werke aus Benin sollen im Verlauf des Jahres 2023 restituiert werden, 24 Objekte sollen auf Wunsch der nigerianischen Partner vorerst als Dauerleihgabe in Stuttgart verbleiben.

Perspektiven
Die Restitution eröffnet neue Perspektiven für die Kooperationspartner:innen und die beteiligten Institutionen, um die Museumssammlungen über geografische Grenzen hinweg gemeinsam zu erforschen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nachfahr:innen des Königshauses, die nigerianische Bevölkerung und Besuchende können sich die Kunstwerke von Benin künftig im Edo Museum of West African Art (EMOWAA) ansehen und ihre historische wie gegenwärtige kulturelle Bedeutung an dem Ort erfahren, wo sie vor 125 Jahren geplündert wurden. Zusätzlich ermöglichen Digitalisierungsverfahren wie Fotografien oder 3D-Scans die weltweite Erforschung, Dokumentation und Vermittlung von Kunstwerken unabhängig vom Standort der Objekte.
 
Veranstalter / Institution
Linden-Museum Stuttgart
Hegelplatz 1
DE 70174 Stuttgart

Tel.: 0711-2022-3
Fax: 0711-2022-590
E-Mail: sekretariat@lindenmuseum.de
WWW: https://www.lindenmuseum.de

Emil Holub


Von/from: 28.04.2023  Bis/until: 04.01.2026

During his eleven years of exploration in South Africa, traveller Dr. Emil Holub collected tens of thousands of objects, made observations covering the fields of natural history and ethnography, hunted game, and studied the ethnic groups he encountered on his travels. His portrait with a typical tropical helmet is basically iconic. To this day, his immense popularity has been exploited by various artistic and advertising projects, shaping and distorting the traveller into an image that has become almost cult-like.

The aim of the Emil Holub exhibition is not to convey a comprehensive view of Holub`s personality, but to open up questions directed towards the present. How do we perceive Emil Holub and the activities associated with him today? How do various myths and legends influence this perception? What is the value of Holub`s collections, how did he work with them and how does contemporary exhibition and collection-building work with them? Where can we see objects from these collections? How do we perceive Holub through the lens of colonial studies?

The exhibition is divided into four parts. The first one is devoted to two journeys to Africa that Holub made in the 1870s and 1880s. Through several examples, it shows how Holub created a depiction of the course of these journeys, what their original goals were, how they were fulfilled, and how they were reacted to by some of the later products of mass culture. It also shows the most important discoveries made by Holub during his expeditions in South Africa and presents his natural history collection.

The second part of the exhibition focuses on Holub`s activities and opinions in the context of his time and the thinking of said time.

The third part of the exhibition is dedicated to the ethnographic collection. Through various types of object installation, it highlights both Holub`s special approach to creating the collection and its transport from Africa and later storage in the museum`s depository. It also opens up the question of how to work with the collection today and what relevance it has nowadays.

The last part is devoted to Holub`s South African Exhibition in Prague, which took place at the Prague Exhibition Centre in 1892 and which became the culmination of Holub`s lifelong exhibition activities.

The exhibition offers a number of ethnographic objects, natural history exhibits, photographs, drawings, books and posters, as well as diaries and notebooks, which you will be able to flip through using a digital application. We can be reminded of Holub`s status of a legendary traveller by excerpts from Czech feature films, an advertising spot and a video clip by a well-known punk band.

The Emil Holub exhibition was created in cooperation with the Institute of Art History of the Czech Academy of Sciences.
 
Veranstalter / Institution
Náprstek Museum of Asian, African and American Cultures
Betlémské námetí 1
CZ 11000 Prag / Praha 1

Tel.: +420 224 497 500, 224 497 511
Fax: +420 222 221 418
E-Mail: naprstek@nm.cz
WWW: https://www.nm.cz/en/visit-us/buildings/naprstek-m


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